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Europameisterschaft: Verwirrung über Regelungen zum Public Viewing in Berlin

Seit einigen Tagen läuft die Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich. Für Berlins Straßen heißt das viele Menschen, die in Cafes und auf den offiziellen Fanmeilen und Fanfesten zusammen die Spiele sehen – Oder? Breite Verwirrung macht sich vor allem bei den Berliner Wirten breit und auch in Brandenburg stellt sich die Frage, wann und wo man unter freiem Himmel Fußball genießen kann.  Für die Gastronomie ist jede Europa – und Weltmeisterschaft ein Kassenschlager, doch nun kann man über die bürokratischen Regelungen in Berlin nur den Kopf schütteln.

Das Public Viewing gehört alle zwei Jahre während eines großen Fußballturniers fest zum Berliner Stadtbild dazu. Die Bürokratie erschwert den Kult ums Public Viewing aber nun erheblich. Dabei gelten für Gastronomen und Wirte für das Ausstrahlen der Spiele äußerst strenge Regeln, die sich zu allem Überfluss auch noch von Bezirk zu Bezirk unterscheiden. In manchen Bezirken sind Genehmigungen zur Ausstrahlung leichter, in anderen Bezirken weitaus schwerer zu bekommen. Hinzu kommt, und das ist neu, dass in einigen Bezirken, darunter auch etwa Prenzlauer Berg, wo im Sommer die Gastronomie boomt, mit wenigen Ausnahmen nicht zwei Spiele mit Anstoßzeit um 21 Uhr nacheinander gezeigt werden dürfen.

Da die Genehmigungen aber schon vorher einzuholen waren, dürfen Wirte also nun auf gut Glück raten, welche Spiele in der KO-Phase sie ausstrahlen wollen, da die Begegnungen sich erst nach der Gruppenphase ergeben. Möglich ist es also, dass Fans Deutschland-Spiele in manchen Gastronomie-Betrieben nicht sehen können, weil schon das gestrige Spiel um 21 Uhr dort ausgestrahlt worden ist –  der entsprechende Betreiber also leider „falsch getippt“ hat.

Hintergrund ist die in Berlin generell geltende Nachtruhe von 22 bis 6 Uhr. Je nach Gebiet darf in diesem Zeitraum der Lärmpegel die Grenze von 35 bis 45 Dezibel nicht überschreiten. Insgesamt 32 der 51 EM-Spiele werden aber um 21 Uhr angepfiffen und reichen daher in die Nachtruhe hinein (besonders in der KO-Phase, wo Verlängerung und Elfmeterschießen möglich ist). 7 dieser Spiele sind mit deutscher oder möglicher deutscher Beteiligung. In Berlin darf an 18 Tagen im Jahr bei „Veranstaltungen mit herausragender Bedeutung“ von der Nachtruhe abgewichen werden (die EM ist durch das Bundesumweltministerium als herausragend bestätigt worden).

In Brandenburg zeigt sich ein eben solches Bild. Die Ausnahmeregelung des Bundesumweltministeriums gilt auch hier. Damit man aber sicher sein kann, wo man die Mannschaft seiner Vorliebe unter freiem Himmel genießen kann, hier eine kleine Aufstellung der Lokale, die Public-Viewing anbieten.

Unterschiedliche Regelungen in den Bezirken Berlins

 Die Berliner Ordnungs – und Umweltämter haben keine einheitlichen Regeln für die Berliner Bezirke getroffen. Die Folge ist, dass jeder Bezirk in Berlin diesbezüglich sein eigenes Süppchen kocht. So mussten Ausnahmeanträge zur Ausstrahlung von EM-Spielen außerhalb der Räumlichkeiten auf der Straße oder auf der Terrasse in Charlottenburg-Wilmersdorf oder Mitte vier Wochen vor Turnierbeginn gestellt werden, in Pankow etwa waren es nur zwei Wochen. Zudem sind Genehmigungen in den Bezirken unterschiedlich schwer zu erhalten. Während wohl viele Berliner Bezirke nicht ganz so streng sind, halten sich andere, so auch Friedrichshain-Kreuzberg und Lichtenberg, stärker an die Empfehlungen des Senats und legen viel Wert auf die Ausnahmeanträge. Bei der Entscheidung über eine Genehmigung werde das Interesse der Anwohner an Lärmschutz mit dem öffentlichen Interesse an der EM im Einzelfall abgewogen. Andere Bezirke bestehen nicht so vehement auf die Genehmigung.

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