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Bundesregierung will Eigentumsquote bei jungen Menschen erhöhen

Experten und selbst staatliche Institutionen raten zum Investment in Immobilien. Die Gründe liegen in fehlenden Alternativen und den niedrigen Zinskonditionen. Doch junge Familien, so eine Studie, können sich die selbst genutzte Immobilie immer weniger leisten. Die Bundesregierung will die Eigentumsquote nun mit einem Baukindergeld nach oben korrigieren.

Junge Menschen und Familien sind wertekonservativ in diesen schwer einschätzbaren Zeiten. Man setzt auf selbst genutzte Häuser und Eigentumswohnungen, auch um etwas für das Alter zu tun. Denn im Ruhestand drohen Altersarmut und das „Betongold“ ist und bleibt eine sichere Anlage und gute Alternative zu schlecht verzinsten Sparbüchern oder Lebensversicherungen.

Doch zeigt eine Studie, dass die Eigentumsquote seit 1998 sukzessive nach unten geht und junge Familien es oft an dem nötigen Eigenkapital mangelt.

Junge Familien bauen immer seltener

Das Pestel-Institut ermittelt seit Jahren die Eigentumsquoten der Deutschen Bürger. Bei den 25- bis 35-jährigen Personen reduziert sich diese Jahr für Jahr und gestalten sich wie folgt:

  • 1998: 23 Prozent
  • 2003: 21,3 Prozent
  • 2008: 18,8 Prozent
  • 2013: 15,8 Prozent

Experten gehen aber davon aus, dass diese Reduzierung seit 2013 sich eher stagnativ entwickelt.

Junge Menschen wollen bauen, doch warum können es nur wenige?

Wer eher wohlhabend und finanziell sicher aufgestellt ist nutzt den Immobilienboom entweder durch ein selbstgenutztes oder vermietetes Eigenheim, oder durch eine Kapitalanlagen in Immobilienfonds. Doch die Gründe, warum junge Menschen statistisch immer weniger selbst bauen oder Kaufen liegen in dem Fehlen des geforderten Eigenkapitals begründet.

Bei bundesweit durchschnittlichen 250.000 Euro für Haus und Grundstück ist ein kalkulatorisches Eigenkapital von mindestens 50.000 Euro erforderlich, eher mehr, wenn die Finanzierung eher knapp kalkuliert wurde. Und dieses Geld ist schlichtweg oft nicht vorhanden, da das Lohnniveau in den letzten Jahren eher sank, als stieg und die laufenden Kosten, vor allem Wohnkosten, stark stiegen.

Hinzu kommen die hohen Nebenkosten für Notar, Grunderwerbssteuer, Grundbuch und ggf. den Makler. Wohl denen, die bauträgerfreie Grundstücke kaufen können und sich den Makler sparen. Doch wie will die Bundesregierung junge Familien wieder zum Bauen und Kaufen von Immobilien animieren?

Alle Parteien wollen das Bauen bei jungen Familien protegieren

Die Bundestagswahl ist nicht mehr allzu lange hin und schon erklärt als Beispiel Unions-Fraktionschef Volker Kauder (CDU) , das „ein Baukindergeld als zusätzliche Zahlung einmal pro Jahr junge Familien unterstützen könnte“ und Bundeskanzlerin Merkel bestätigte dieses mögliche Vorhaben unlängst in der Fernsehsendung „Anne Will“.

Aber auch die SPD möchte, wohl wissend um die Eigentumsquoten bei jungen Familien, genau hier ansetzen, so Bundesbauministerin Barbara Hendricks. Die Unterstützung soll sich nach der Kinderanzahl richten und zwischen 8.000 Euro und 20.000 Euro betragen.

Im Kern wäre es eine Mega-Investition, so wie bis 2006 die Eigenheimzulage. Kritiker sehen in diesen Subventionen eine Gefahr, denn die Steuergelder, aus denen sich das Baukindergeld finanzieren würde, kämen nur den Baufirmen zu Gute, da die Baukosten entsprechend steigen würden. Und die Personenkreise die nicht bauen wollen, würden über ihre Steuerlast dafür zahlen, aber nichts davon haben.

Die Perspektive für junge Bauherren

Da es einige Indizien dafür gibt, dass die Zinsen wieder steigen werden in absehbarer Zeit, sollte man schnell und zügig handeln, soweit klar. Wer es aber nicht im Heute kann, muss entsprechend ansparen, ob durch Bausparverträge, oder andere Sparformen. Es macht auch Sinn, so Immobilienprofis, sich bereits heute ein Grundstück zu kaufen, selbst wenn man erst in zwei oder drei Jahren baut.

Die Politik wird sich jedenfalls genau überlegen müssen, wie sie junge Menschen in Zukunft zum Kauf einer Immobilie animiert. Bedenkt man, dass in Deutschland die Kaufnebenkosten doppelt so hoch sind wie in den Niederlanden und sogar viermal so hoch wie in Großbritannien, wäre dies ein guter Ansatz. Aber genau da werden sich wohl einige Landesväter quer stellen, wenn ihnen zwischen 3,5 und 6,5 Prozent des Kaufpreises als Steuereinnahmen fehlen.

Red. R. Klatt

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